Titel: Herr der Fliegen
Seiten: 229
Genre: Klassiker
veröffentlicht: 1954 im Fischer Verlag
Originalausgabe: Lord of the Flies (London, 1954)
Originalausgabe: Lord of the Flies (London, 1954)
Leseprobe gibt es hier.
Kurzbeschreibung:
Rezension:
Dieser Roman hat bei mir eine große Erschütterung hervorgerufen. Englische Schuljungen verschiedenen Alters leben nach ihrem Instikt - wie Tiere - statt nach ihrem Verstand und nach dem, was sie in der Gesellschaft gelernt haben. Zuallererst wird ein Anführer gewählt. Der Konkurrent entwickelt einen regelrechten Hass auf ihn. Der Anführer bestimmt, dass auf dem höchsten Punkt der Insel immer ein Feuer brennen muss, um eine Chance auf Rettung zu haben. Er teilt dafür die älteren Jungs in Schichten ein. Doch es läuft alles anders, wie es sich alle vorgestellt hätten...
Die Charaktere sind sehr genau ausgearbeitet. Ralph, der zum Anführer gewählt wird, ist ein bodenständiger Jugendlicher, der auf Rettung hofft und sich durchsetzen kann. Piggy, ein stark kurzsichtiger, dicker Junge ist hochintelligent, doch außer Ralph macht sich jeder über ihn lustig, anstatt seine Intelligenz zu akzeptieren und seine Vorschläge zu bedenken. Ralphs Konkurrent ist ein Jäger, er legt nicht viel Wert auf Feuer, scheint auf Rettung entweder nicht zu hoffen oder sie ist ihm unwichtig. Jagen macht ihm Freude und er begründet diese Tatsache damit, dass die Jungen schließlich Fleisch essen müssen... Im Laufe des Buches entwickeln sich die Figuren in völlig unterschiedliche Richtungen.
Die Handlung nimmt recht schnell ihren Verlauf, da es ja nur ein dünnes Buch ist. Man kann die Spannung, die innerhalb der Gruppe aufgebaut wird, förmlich mitfühlen und ängstigt sich mit ihr, auch wenn man als Leser weiß, was da vorfällt.
Die Sprache ist - für mich etwas überraschend - relativ einfach gehalten. Kurze, prägnante Sätze sind vorherrschend. Es gibt gerade genug Informationen, um sich die Szenerie vorzustellen, aber es wird genug Spielraum gelassen, damit die Fantasie des Lesers schweifen kann.
Insgesamt ist es ein sehr überraschendes Leseerlebnis für mich gewesen, im positiven Sinne.
"Stecht das Tier! Macht es tot! Blut fließt rot!
Sie tanzten jetzt im Takt, und der Singsang erfasste sie immer mehr und fiel in festen Rhythmus. Roger verwandelte sich aus dem Schwein in einen Jäger, sodass die Mitte des Ringes frei war. Einige der Kleinen bildeten ihren eigenen Reigen; und die kleineren Kreise drehten sich und drehten sich, als schaffe die Vervielfachung allein schon Sicherheit. Es trampelte und stampfte wie von einem einzigen Wesen."
Dieser Roman hat bei mir eine große Erschütterung hervorgerufen. Englische Schuljungen verschiedenen Alters leben nach ihrem Instikt - wie Tiere - statt nach ihrem Verstand und nach dem, was sie in der Gesellschaft gelernt haben. Zuallererst wird ein Anführer gewählt. Der Konkurrent entwickelt einen regelrechten Hass auf ihn. Der Anführer bestimmt, dass auf dem höchsten Punkt der Insel immer ein Feuer brennen muss, um eine Chance auf Rettung zu haben. Er teilt dafür die älteren Jungs in Schichten ein. Doch es läuft alles anders, wie es sich alle vorgestellt hätten...
Die Charaktere sind sehr genau ausgearbeitet. Ralph, der zum Anführer gewählt wird, ist ein bodenständiger Jugendlicher, der auf Rettung hofft und sich durchsetzen kann. Piggy, ein stark kurzsichtiger, dicker Junge ist hochintelligent, doch außer Ralph macht sich jeder über ihn lustig, anstatt seine Intelligenz zu akzeptieren und seine Vorschläge zu bedenken. Ralphs Konkurrent ist ein Jäger, er legt nicht viel Wert auf Feuer, scheint auf Rettung entweder nicht zu hoffen oder sie ist ihm unwichtig. Jagen macht ihm Freude und er begründet diese Tatsache damit, dass die Jungen schließlich Fleisch essen müssen... Im Laufe des Buches entwickeln sich die Figuren in völlig unterschiedliche Richtungen.
Die Handlung nimmt recht schnell ihren Verlauf, da es ja nur ein dünnes Buch ist. Man kann die Spannung, die innerhalb der Gruppe aufgebaut wird, förmlich mitfühlen und ängstigt sich mit ihr, auch wenn man als Leser weiß, was da vorfällt.
Die Sprache ist - für mich etwas überraschend - relativ einfach gehalten. Kurze, prägnante Sätze sind vorherrschend. Es gibt gerade genug Informationen, um sich die Szenerie vorzustellen, aber es wird genug Spielraum gelassen, damit die Fantasie des Lesers schweifen kann.
Insgesamt ist es ein sehr überraschendes Leseerlebnis für mich gewesen, im positiven Sinne.
Über den Autor:
William Gerald Golding, geboren 1911 in Columb Minor, Cornwall, studierte in Oxford erst Naturwissenschaften, dann Anglistik. Er war Lehrer, im Krieg Marineoffizier. Längere Zeit lebte er in den USA, davon ein Jahr im Hollings College, Virginia. 1934 trat Golding mit Gedichten an die Öffentlichkeit. Sein erster Roman "Herr der Fliegen" erregte in Deutschland eine nachhaltige Wirkung. Für seinen Roman "Das Feuer der Finsternis" wurde Golding 1980 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet. 1983 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. William Golding starb im Juni 1993 in Cornwall.
Fazit:
Ein unbedingt empfehlenswerter Klassiker, besonders für die, die kompliziert geschriebene Literatur nicht mögen!