Titel: Das Mädchen Thu und der Pharao
Seiten: 462
Genre: Historischer Roman
veröffentlicht: 1995 bei rororo
Originalausgabe: House of Dreams (1994)
Kurzbeschreibung:
„Das Mädchen Thu und der Pharao“ ist die Geschichte einer ehrgeizigen jungen Frau und ihres Aufstiegs von der Tochter einer Dorfhebamme zur Nebenfrau des mächtigen Ramses III. Klug nutzt sie ihre Fähigkeiten als Heilkundige und setzt all ihre Verführungskünste ein, um ins Zentrum der Macht zu gelangen. Doch als sie nicht mehr leugnen kann, dass sie in rätselhafte Mordanschläge und Intrigen am Hofe verstrickt ist, scheint ihr Schicksal besiegelt zu sein.
Nachfolgeband: „Die Herrin Thu“ (1999)
Über die Autorin:
Pauline Gedge, geboren 1945 in Auckland/Neuseeland, lebte zwischen ihrem sechsten und vierzehnten Lebensjahr in England, wo ihr Vater – eigentlich Küstenpolizist – das Anglikanische Priesterseminar besuchte. Sie absolvierte zunächst die Central Girls' School in Oxford, später, nachdem die Familie nach Kanada übergesiedelt war, die High School. Pauline Gedge hat zwei Söhne und ist geschieden.
Weitere Werke: „Die Herrin vom Nil“ (1977), „Der Adler und der Rabe“ (1988), „Pharao“ (1985), „Der Sohn des Pharao“ (1992), Der Seher des Pharao (2009)
Rezension:
Thu ist nicht fürs Dorf geboren. Von Kindheit an hat sie sich unterschieden. Sie wollte höher hinaus, deshalb überredete sie ihren Bruder, ihr heimlich Lesen und Schreiben beizubringen. Eines Tages kam der Seher des Pharao zu ihrem Dorf, nachts schlich sie sich auf sein Boot und wollte ihn überreden, sie mitzunehmen und ihr beizubringen, was er weiß. Dafür möchte sie ihm ihre Jungfräulichkeit opfern, obwohl er ihr zutiefst zuwider ist.
Doch das muss sie nicht, denn der Seher ist nicht an ihr als Frau für sich, sondern als Ärztin und Nebenfrau des Pharao interessiert und so nimmt er sie mit. Sie lernt von ihm viel Heilkunde und auch wie man sich in höheren Kreisen verhält. Eines Tages ist der Pharao krank und sie soll ihn behandeln. Dieser ist von ihrer Schönheit so sehr angetan, dass er ihr das Angebot macht, seine Nebenfrau zu werden. Sie nimmt das Angebot an, sie möchte aber nicht nur Nebenfrau bleiben, sondern zur wichtigsten Frau des Landes werden. Dafür würde sie alles tun, sogar töten.
Die Sprache ist leicht zu verstehen, trotz der vielen Fremdausdrücke und ägyptischen Namen. Obwohl der Roman in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Thu geschrieben ist, konnte ich mich kaum in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Ich habe mich eher als außenstehender Beobachter gefühlt, der das Geschehen neutral betrachtet, mit meinen eigenen Wertvorstellungen, die nicht denen Thus entsprechen. Eigentlich schafft dies immer die Er-Perspektive, nur wegen der eigentümlichen Thu hat es diesmal auch die Ich-Perspektive geschafft, jedenfalls bei mir.
Mit großer Spannung habe ich die Geschichte um die kleine Thu gelesen, die sich vieles holt, was sie möchte und ihre Kompetenzen schließlich überschreitet.
Auf den Nachfolgeband bin ich sehr gespannt.
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