Dienstag, 6. Dezember 2011

Rezension: Camilla Macpherson: Am Tag und in der Nacht

http://www.vorablesen.de/files/images/Cover_Macpherson_Tag.preview.jpgAutor: Camilla Macpherson
Titel: Am Tag und in der Nacht
Seiten: 393
Genre: Belletristik
veröffentlicht: 2011 bei List
Originalausgabe: Pictures at an exhibition, London 2012
 
Kurzbeschreibung:
London in den vierziger Jahren: Jeden Monat geht Daisy in die Nationalgalerie, um das einzige dort ausgestellte Meisterwerk zu sehen. Diese Momente sind für sie besonders wertvoll, sie geben ihr Kraft in den kriegszerrissenen Zeiten.
Jahre später entdeckt die junge Claire die Briefe, die Daisy damals schrieb. Darin lernt sie eine Frau kennen, die allen Konventionen zum Trotz ihren Weg ging. Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag findet jetzt auch Claire den Mut, Schritt für Schritt ein neues Leben zu beginnen.
 
Über die Autorin:
Camilla MacPherson arbeitete nach ihrem Studium in Oxford als Juristin in London und Mailand. Nach einigen z.T. preisgekrönten Kurzgeschichten ist „Am Tag und in der Nacht“ ihr erster Roman.
Camilla Macpherson ist mit einem kanadischen Musiker verheiratet, hat eine Tochter und lebt mit ihrer Familie in London.
 
Rezension:
Claire war schwanger. Claire war glücklich. Im fünften Monat geriet sie zufällig in eine Schlägerei und verlor ihr Baby. Danach brach für Claire und ihren Mann Roger die Welt zusammen. Doch Roger konnte sich schneller wieder dem Leben zuwenden. Claire schleppt sich von der Arbeit nach Hause und wieder zur Arbeit. Sie lässt niemanden an sich ran, noch nicht mal Roger. Roger arbeitet immer länger, Claire vereinsamt immer mehr.
Eines Tages bekommt Roger ein Paket. Seine Großmutter aus Amerika ist gestorben und hat ihm Briefe vermacht. Claire öffnet das Paket und liest den ersten Brief. Daisy, die Cousine der Verstorbenen, hat ihr jeden Monat einen Brief geschickt. Darin schreibt sie von ihrem Leben in London inmitten des zweiten Weltkrieges. Die Nationalgalerie ist geschlossen, doch sie stellen wieder Gemälde aus, nur ein Gemälde pro Monat. Daisy beschließt, jeden Monat dahinzugehen und Elizabeth, ihrer Cousine davon zu berichten.
Als Claire den ersten Brief liest, beschließt sie, pro Monat nur einen Brief zu öffnen und sich, auch wie Daisy es getan hatte, die Gemälde in der Nationalgalerie anzuschauen. Das gibt Claire eine neue Aufgabe im Leben. Auf einmal lernt sie dort einen Mann kennen. Einen Mann, der Claire begehrt und der sie versteht.
Lässt sie sich auf die Affäre ein? Wird sie wieder jemals glücklich? Und wenn ja, mit wem? Mit Roger oder Dominic, der so begehrenswert scheint?
Warum hören Daisys Briefe so abrupt auf?
Der Roman ist leicht lesbar und doch schwere Lektüre. Doch das liegt nicht an den Worten, sondern am Inhalt. An der Innenseite der Buches sind die Gemälde abgebildet, die besprochen werden im Laufe des Romans. Bei jedem Kapitel sind die nochmal abgedruckt, dort allerdings in Schwarzweiß.
 
Fazit:
Ein wunderschönes Romandebüt, bei dem viele Fragen des Lebens aufgeworfen werden und das ich unbedingt weiterempfehlen möchte!

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