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Montag, 22. Juli 2013

[Rezension] Joanne Fedler: Endlich wieder Weiberabend

Kurzbeschreibung: 

Sechs Jahre danach: Ihre Kinder sind groß geworden, ihre Falten leider auch. Leichter ist das Leben der Mütter um Helen und Jo allerdings nicht – im Gegenteil! Die Hölle der Pubertät, Schönheitsoperationen ja oder nein, Sex, den man nicht hat, Ehe, Mutterschaft und ihre eigenen Mütter – genug Gesprächsstoff für ein erneutes kinder- und männerfreies Wochenende ohne Tabus.

Meine Meinung: 

Vorab muss ich sagen, dass ich den Vorgängerroman nicht kenne, somit stellte sich bei mir keine Wiedersehensfreude mit den Figuren ein. Allerdings bin ich auch so gut reingekommen.
Es wird ein Treffen auf dem Land beschrieben, organisiert von Helen und Jo. Frauen mittleren Alters nehmen daran teil. Fast alle kennen sich schon ewig und viele haben sich schon lange nicht mehr gesehen.
Die Persoenübersicht am Anfang des Buches und das Eintreffen nacheinander macht es dem Leser einfach, die verschiedenen "Weiber" kennen zu lernen. Da bei mir noch ungefähr zwanzig Jahre vergehen müssen, damit ich mich mit den Figuren identifizieren kann, ist es mir schwer zu sagen, inwieweit sie realistisch dargestellt waren. Amüsant zu lesen ist das Buch auf jeden Fall.


Fazit:

Eine kurzweilige Erheiterung an einem Sommernachmittag. Es hat Spaß gemacht, mit den Frauen zu lachen und manchmal auch fast zu weinen.
4 Sterne


Weiteres zum Buch:
Autorin: Joanne Fedler
Titel: Endlich wieder Weiberabend
Vorgängerroman: Weiberabend
Genre: Frauenroman
erschienen bei Knaur 03/2013
zur Verlagsseite hier lang
Preis: 14,99 € 


Über die Autorin:

Joanne Fedler studierte Jura und engagierte sich in ihrer Heimat Südafrika für Frauenrechte. Sie emigrierte mit ihrer Familie nach Australien, wo sie heute noch lebt. Neben Sachbüchern schrieb Joanne Fedler mehrere erfolgreiche Romane. "Weiberabend", ihr erstes auf Deutsch veröffentlichtes Buch, stand weit über ein Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Dienstag, 24. Januar 2012

Rezension: Waris Dirie - Wüstenblume

Autorin: Waris Dirie
Titel: Wüstenblume
Seiten: 348
Genre: Autobiografie
veröffentlicht: 1997 bei Knaur
Originalausgabe: Desert Flower, New York 1997

Links:
die Homepage der Autorin
der Trailer zur Verfilmung


Kurzbeschreibung:

Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. In Wüstenblume hat sie nun erstmals ihre Geschichte niedergeschrieben und als UNO-Sonderbotschaftlerin den Kampf gegen die Folter der rituellen Beschneidung aufgenommen.
 
 
Zitat:
 
"Ich bete darum, dass eines Tages keine Frau mehr diese Qual erleiden muss. Sie soll zu etwas längst Vergangenem werden. Die Menschen sollen sagen: "Hast du schon gehört, die Genitalverstümmelung von Frauen ist in Somalia gesetzlich verboten und unter Strafe gestellt worden?" Und dann dasselbe auch im nächsten Land und im nächsten, und so weiter, bis die ganze Welt für alle Frauen sicher ist. Was für ein glücklicher Tag wird das sein - und darauf arbeite ich hin.
So G-tt will, wird dieser Tag kommen."
 
Rezension:

Eine unglaubliche Geschichte, eine unglaubliche Frau.
Waris wächst in einer Nomadenfamilie auf. Sie lernt automatisch, sich wie eine Frau zu verhalten, d.h. demütig und allen Befehlen folgend. Aber sie ist die Aufmüpfigste ihrer vielen Geschwister. Sie begehrt immer wieder auf und soll deshalb als Dreizehnjährige schon verheiratet werden. Ihr zukünftiger Mann soll ein Mann werden, der ihr Großvater sein könnte und an einem Stock geht! Waris flieht und lässt ihre geliebte Natur und vor allem ihre geliebte Mutter zurück. Durch Umwege gelangt sie in den Westen und wird Model.
Sie setzt sich für die Frauen auf der ganzen Welt ein, die beschnitten werden, nach wie vor wird dieses Leid ungefähr 2 Millionen Frauen/Mädchen jährlich angetan. Und nicht nur in Afrika, nein auch in "traditionellen" Familien inmitten New Yorks.

Ich habe Waris' Biografie an einem Tag verschlungen und obwohl ich nicht geweint habe wie Menschen, denen es Waris erzählt und die sie in ihrem Buch beschrieben hat, hat es mich sprachlos und schockiert zurückgelassen. Ein fünfjähriges Mädchen war sie, als ihr das angetan wurde. Es hat ihr ganzes Leben und ihr ganzes Wesen verändert. Und doch ist sie G-tt heute dafür dankbar, dass er ihr diese Chance ihres neuen Lebens gegeben hat, damit sie anderen Frauen helfen kann.

Das Buch hat auch einige witzige Stellen, an denen ich lauthals gelacht habe, obwohl ich glaube, dass sie keinesfalls komisch gemeint waren. So z.B. die Stelle, an der Waris mit einer Flugzeugtoilette kämpft.

Ich frage mich allerdings, inwieweit diese Gesetze, die die UNO durchsetzen will, für Nomaden gelten bzw. bei ihnen durchgesetzt werden können. Wie sollen das die zuständigen Behörden denn erfahren? Wenn diese Greueltaten schon in New York geschehen und die Polizei es nicht verhindern kann, wie dann in den Wüsten Afrikas?
 
Fazit: 

Waris ist eine starke Persönlichkeit, die gegen das Unrecht kämpft, das ihr angetan wurde. Wenn man mehr von dieser Welt, aus der sie stammt, erfahren möchte, sollte man unbedingt dieses Buch lesen. Es geht nicht nur um die Beschneidung, sondern auch um das Nomaden- und das Modelleben an sich.


Weitere Bücher der Autorin: 
  •  Nomadentochter
  • Schmerzenskinder
  • Brief an meine Mutter
  • Schwarze Frau, weißes Land
Anmerkung zur Verfilmung:
Oftmals gefällt dem Leser eine Buchverfilmung nicht, besonders tragisch ist es natürlich, wenn eine wahre Geschichte verfilmt wird.
Ich habe kurz nach dem Lesen des Romans die Verfilmung gesehen und finde sie sehr schlecht gemacht und absolut nicht zu empfehlen. Es wurde so vieles verdreht, dass die Geschichte Waris' total anders dargestellt wird, als sie wirklich passiert ist. Das ist keine künstlerische Freiheit mehr - das ist Verdrehung der Tatsachen!

Samstag, 31. Dezember 2011

Rezension: Noah Gordon - Der Medicus

Autor: Noah Gordon
Titel: Der Medicus
Seiten: 636
Genre: Historischer Roman
veröffentlicht: 1987 bei Knaur
Originalausgabe: "The Physician" (1986)
Reiheninfo:
Familie Cole - Zyklus
1. Der Medicus
2. Der Schamane
3. Die Erben des Medicus

Kurzbeschreibung:

Der Waisenjunge Rob findet bei einem Bader Schutz und wird sein gelehriger Schüler. Nach dem Tod seines Meisters bricht er nach Persien auf, denn dort, im fernen Isfahan, lehrt Avicenna, der berühmteste aller Ärzte. Rob trotzt mutig den Gefahren seiner weiten Reise, Hunger, Pest und den Überfällen religiöser Fanatiker. Unbeirrt folgt er seiner Berufung als Arzt und Heiler.
Leseprobe


Über den Autor:

Noah Gordon ist 1926 in Worcester, Massachusetts, geboren. Nach dem Studium der Publizistik und Anglistik arbeitete er als wissenschaftlicher Redakteur beim Bostoner Herald. Bereits sein erster Roman "Der Rabbi" verhalf ihm zum Durchbruch. Es schließen weitere Erfolge wie "Der Schamane" und "Der Medicus" an! Vergangene Zeiten und ihr Lebensgefühl spannend und fesselnd aufzubereiten - das ist das Markenzeichen dieses großartigen Erzählers.
www.noahgordonbooks.com


Rezension:

Robert Jeremy Coles Leben fing nicht leicht an. Als Ältester einer Zimmermannsfamilie muss er plötzlich für seine sechs Geschwister sorgen, denn seine Mutter stirbt bei der Geburt ihres jüngsten Kindes. Nur kurze Zeit später stirbt auch sein Vater. Die Kinder werden auf Familien aufgeteilt, nur Rob möchte keiner haben.
Eines Tages jedoch kommt ein Bader in dem Ort vorbei und nimmt Rob als Lehrling mit. Rob lernt nicht nur des Baders medizinische Kenntnisse, sondern auch Unterhaltung wie Jonglierkünste. Mit den Jahren ist Rob selbst ein guter Bader geworden, doch das reicht ihm nicht. Er möchte die Menschen heilen, doch sein Wissen reicht dazu nicht aus.
Er folgt seiner Berufung nach Persien, denn dort unterhält der beste Arzt der Welt eine Schule, in der Medizin gelehrt wird. Weil die Kirche einem Christen nicht erlauben würde, dort zu studieren, verkleidet er sich als Juden...

Dieser Roman hat mich angenehm überrascht. Ich lese gern historische Romane, doch das 11. Jahrhundert ist mir bislang nicht untergekommen. Gordon hat gut recherchiert und meiner Meinung nach die Zeit sehr anschaulich dargestellt mitsamt seinen Konflikten und Problemen.
Unser Protagonist bahnt sich seinen Weg in dieser beschwerlichen Welt, um seiner Berufung nachzugehen. Man leidet und freut sich mit ihm.
Einen halben Kaktus gibt es Abzug, weil der Roman über wenige Längen besitzt.


Fazit: Ein sehr spannender historischer Roman, der einem unter die Haut geht! Ich freue mich schon auf die Nachfolgebände.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Rezension: Wolfram Fleischhauer - Das Buch, in dem die Welt verschwand

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51TZ3YXNQXL._SL500_.jpgAutor: Wolfram Fleischhauer
Titel: Das Buch, in dem die Welt verschwand
Seiten: 447
Genre: Historischer Kriminalroman
veröffentlicht: 2003bei Knaur
 
Kurzbeschreibung:
 
Man schreibt das Jahr 1780. Große Ideen durchziehen das Land. Mystische Zirkel und Geheimbünde blühen allerorten.
In der fränkischen Grafschaft Alldorf ist es zu merkwürdigen Todesfällen gekommen, und der junge Arzt Nicolai Röschlaub soll bei der Aufklärung helfen. Ist ein bislang unbekanntes Gift im Umlauf? Bahnt sich eine Verschwörung an?
Je tiefer Nicolai dringt, desto unheimlicher wird ihm der Fall. Mit der jungen Frau, die er liebt, flieht er an die äußersten Grenzen des Reiches – und macht eine Entdeckung, die seine Vorstellungskraft sprengt …
 
 
Über den Autor:
 
Wolfram Fleischhauer studierte Literatur in Deutschland, Frankreich, Spanien und den USA und arbeitete neun Jahre als Konferenzdolmetscher in Brüssel. Bei Schneekluth erschienen mit großem Erfolg „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“ und „Die Frau mit den Regenhänden“ sowie sein erster Roman „Die Purpurlinie“ als erweiterte Liebhaberausgabe.
 
Wolfram Fleischhauers Romane sind Seltenheiten im deutschen Literaturbetrieb. Mühelos verbinden sie erzählerisches Niveau und eine packende Handlung mit zu „kultureller Hochspannung“. Mit dem „Buch, in dem die Welt verschwand“ vollendet Wolfram Fleischhauer einen Zyklus von Romanen, in deren Zentrum die Künste stehen – Malerei, Literatur, Musik und Philosophie.
 
 
Rezension:
 
Nicolai wird in eine Verschwörung hineingezogen. Es geschehen merkwürdige Morde, ein Gift könnte der Auslöser sein und Nicolai soll dabei helfen. Doch dann wird es gefährlich für ihn selbst...
Ein höchst verworrener Roman, der aber sehr detailgetreu ausgearbeitet ist und uns über die Zeit, in der die Geschichte spielt, viel lehrt. Philosophische Theorien werden beschrieben, man versucht mit Nicolai gemeinsam, diese zu verstehen.
Es gibt eine Rahmenhandlung, bei der Nicolai viel älter ist. Dies hat mich am Anfang auch sehr verwirrt, erst gegen Ende haben sich die Handlungsfäden bei mir gelöst.
 
 
Fazit: 
 
Mein erstes Buch von Fleischhauer und obwohl er von vielen Seiten gelobt wird, bin ich mir unschlüssig, was ich von seiner Schreibweise halten soll. Für mich persönlich war es zu viel Stoff für ein einziges Buch und es wird zu wenig auf die Figuren eingegangen, viel mehr auf die Handlung.